Wasser ist für Menschen genauso elementar wichtig, wie die Luft zum Atmen. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser, es gibt Unterschiede gerade wenn es um das Trinkwasser geht. Deutschland, aber auch die Welt insgesamt steht bei der Wasserversorgung vor großen Herausforderungen. Welche das im Detail sind und was für Möglichkeiten der Wassergewinnung sich anbieten, kann man dem weiteren Artikel entnehmen.
Wir brauchen Wasser
Ohne Luft, aber auch ohne Wasser könnten die Menschen auf der Erde nicht leben. Das Wasser ist ein grundlegender Bestandteil in unserem Alltag. Wir brauchen Wasser zum Trinken, aber auch für die Zubereitung von Lebensmittel, wir brauchen es in der Landwirtschaft für das Wachstum von Pflanzen, wir brauchen Wasser aber auch in der Produktion unserer Waren und Güter. Hier denke man an die Industrie, aber auch die Viehhaltung. Um ein Kilogramm Rindfleisch zu bekommen, erfordert dieses über den gesamten Zeitraum von Zucht bis Schlachtung, rund 15.400 Liter Wasser. Und nicht nur der Mensch braucht Wasser, auch Pflanzen und Tiere sind auf eine ausreichende Menge an Wasser angewiesen. Ist diese nicht gewährleistet, ist ein Wachstum nicht möglich. Doch Wasser ist auch nicht gleich Wasser. Vielmehr gibt es hier beim Wasser große Unterschiede. So unterscheidet man grundsätzlich zwischen Süß- und Salzwasser. Süßwasser ist unser grob formuliert unser Trinkwasser. Gänzlich anders sieht es aus beim Salzwasser, wie man es zum Beispiel in den verschiedenen Weltmeeren findet. Ein solches Wasser eignet sich sowohl nicht zum Trinken, aber auch nicht zur Bewässerung von Pflanzen. Dafür ist einfach der Salzgehalt im Wasser viel zu hoch, im Schnitt liegt dieser nämlich bei rund 3.5 Prozent. Wenn man sich die Frage stellt, woher das Wasser kommt, so kommt dieses nicht nur aus einer Quelle. Vielmehr gibt es hier eine Reihe von unterschiedlichen Quellen, zu denen gehören Flusswasser, Seewasser, Talsperrenwasser und letztlich auch Meerwasser. Sicherlich wird das den einen oder anderen Leser wundern, konnte man doch eben noch lesen, dass sich Meerwasser nicht als Trinkwasser oder für die Bewässerung der Landwirtschaft verwenden lässt. Das ist auch nicht falsch. Meerwasser kann man immer nur dann nutzen, wenn es entsprechend aufbereitet ist, was nichts anderes bedeutet, wie dass der Salzgehalt herabgesetzt wird. So einfach wie sich das anhört, sind die Verfahren zur Aufbereitung von Salzwasser leider nicht. Die Aufbereitung ist mit einem hohen Aufwand verbunden, die gerade in der Vergangenheit oftmals sehr unwirtschaftlich war. Im Zusammenhang mit Meerwasser ist noch zu erwähnen, die Mehrheit vom Wasser auf der Erdoberfläche besteht aus Salzwasser. Wenn die Rede von Meerwasser ist, so gehört hier zur Vollständigkeit noch eine Ausnahme. So gibt es nämlich auch Meerwasser was kein Salzwasser ist, das findet man im Arktischen Meer. Hier handelt es sich ausschließlich um Süßwasser.
Woher kommt das Wasser in Deutschland
Wenn es um die Wasserversorgung in Deutschland geht, egal ob es um Wasser für die Produktion, um die Bewässerung der Landwirtschaft oder einfach um Trinkwasser geht, so handelt es sich hier immer um Wasser in einer Trinkwasserqualität. Rund 61 Prozent von diesem Wasser wird hierbei aus dem Grundwasser gewonnen. Weitere 31 Prozent der Wasserversorgung wird Oberflächenwasser, wie zum Beispiel aus Seen oder aber auch aus Stauseen verwendet. Um sich darunter besser etwas vorstellen zu können, muss man sich nur den Bodensee ansehen. Der Bodensee in Baden-Württemberg, versorgt mit seinem Wasser nahezu vollständig ganz Baden-Württemberg mit Trinkwasser. Das Wasser vom Bodensee kommt aus den Alpen, was über Zuflüsse wie den Rhein und weitere Nebenflüssen gespeist wird. Alleine 360 000 Liter Wasser pro Sekunde werden so dem Bodensee zugeführt. Und letztlich kommen in Deutschland noch acht Prozent vom Wasser aus der Gewinnung von Quellwasser. Bei Quellwasser handelt es sich um Grundwasser, was man aber nicht aus der Tiefer fördern muss. Vielmehr kommt hier das Grundwasser aufgrund von Druck unter anderem, natürlich an die Oberfläche. Die größte Menge an Wasser die aus dem Grundwasser kommt, kommt aus der Tiefe. Diese Tiefe können fünf Meter, aber auch zehn Meter und tiefer sein. Das Wasser befindet sich hier in den Erdschichten und wird über Brunnen und Pumpen gefördert. Das Grundwasser kommt aus ganz unterschiedlichen Quellen, so kann es sich um Regen handeln der versickert oder generell es sich um Oberflächenwasser handeln. Gerade aufgrund dieser Quellen die das Grundwasser speist, kann sich dieses auch immer wieder von neuem auffüllen.
Süßwasser ist nicht gleich Trinkwasser
Woher das Wasser jetzt kommt, wissen wir jetzt. Doch im Zusammenhang mit der Wassergewinnung muss man wissen, selbst wenn es sich um Süßwasser handelt, kann man dieses in der Regel nicht sofort trinken. Vielmehr ist eine Aufbereitung vom Wasser meist notwendig, so zum Beispiel um Schmutzpartikel aus dem Wasser filtern zu können. Gerade in Deutschland gibt es an das Trinkwasser hohe Anforderungen, die einzuhalten sind. Oder würden Sie einfach Wasser aus dem Rhein trinken? Sicherlich nicht, ohne das es hier zu einer Aufbereitung gekommen ist.
Probleme mit dem Wasser
Wie man sehen kann, kommt alleine das Wasser in Deutschland aus einer Vielzahl von Quellen. Und sicherlich könnte man hier die Annahme haben, in Deutschland hat man mit dem Wasser keine Probleme. Doch diese Annahme täuscht, in vielen Regionen in Deutschland gibt es mittlerweile mit der Wassergewinnung Probleme. Das überrascht, kennt man solche Probleme doch meist eher aus Staaten wie aus Afrika. Doch das Klima in Deutschland unterliegt seit mehreren Jahren einem Wandel, der sich gerade im Sommer besonders bemerkbar macht. Hohe Temperaturen und mangelnde Niederschläge, führen immer wieder zu einer Wasserknappheit. Und selbst große Flüsse wie der Rhein, sind dann von Niedrigwasser betroffen. Wie es um das Wasser in Deutschland bestellt ist, zeigt immer wieder auch gut der sogenannte Dürremonitor. Der Dürremonitor gibt Auskunft darüber, wie es um das Wasser in verschiedenen Bodentiefen aussieht. Schaut man sich hier die Deutschlandkarte an, so hat man hier teils flächendeckend in Bodentiefen von 1.80 m eine extreme Dürre. Und selbst in Tiefen von 25cm, gibt es oftmals noch einen Mangel an Wasser. Und dieser Mangel setzt sich meist auch im Winter fort. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Neben dem Klima und den Temperaturen, ist ein großes Problem auch der Wasserverbrauch und die Versiegelung von Flächen. Dafür wird erschwert, dass das Wasser im Boden versickern kann. Von der Wasserproblematik ist aber nicht nur Deutschland betroffen, sondern eine Vielzahl von Staaten. In vielen Ländern wird auf Wasserknappheit vor allem mit strenger Ration geantwortet, aber auch mit neuen Methoden der Wassergewinnung.
Neue Verfahren der Wassergewinnung
Über die gängigen Methoden der Wassergewinnung wurde jetzt schon viel geschrieben. Doch es gibt bei der Wassergewinnung auch neue Verfahren. Die Quelle hier muss man nicht in der Tiefe suchen oder es handelt sich um einen Fluss, vielmehr ist es die Luft. In der Luft befindet sich viel Feuchtigkeit und damit letztlich auch Wasser. Untersuchungen haben gezeigt, dass in einem Kubikkilometer Luft man eine Wassermenge von bis zu 40.000 Tonnen hat. Hinsichtlich der Wassermenge muss man aber sagen, hier spielt bei der Menge auch die Region eine große Rolle. Gerade in Regionen mit einer geringen Luftfeuchtigkeit, kann die Wassermenge in Anführungszeichen auch nur “10.000” Tonnen Wasser bestehen. Wenn es jetzt um Wassergewinnung geht, so kommt hier ein Gel-Granulat zur Anwendung, der die Feuchtigkeit aus der Luft saugt. Hierbei kommt es dann auch zu einer chemischen Reaktion, durch die Wärme die dabei entsteht, wir der Dampf zu Wasser kondensiert. Nachteilig bei dieser Art der Wassergewinnung ist, dass es hier ohne einen Energieeinsatz nicht geht. So braucht man für rund einen Liter Wasser eine Energiemenge von drei KW. Bereits heute wird dieses Verfahren der Wassergewinnung schon in verschiedenen Ländern, unter anderem in Israel eingesetzt. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass man dieses Verfahren der Wassergewinnung auch an Orten einsetzen kann, wo es kein Grundwasser oder Flüsse gibt. Es gibt aber auch Einschränkungen, wo dieses Verfahren nicht funktioniert. Zum einen funktioniert dieses Verfahren der Wassergewinnung nur dann, wenn man eine Temperatur von mindestens vier Grad hat. Zudem muss die Luftfeuchtigkeit noch bei mindestens 20 Prozent liegen.